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Für Oma


 

Aus gegebenem Anlass – unsere Oma verstarb am 02.05.2007 im Alter von 87 Jahren – möchte ich heute von ihrer Beziehung zu Gigolo und Misty erzählen.

 Und diese Beziehung war genau so, wie sie zwischen einer Oma und ihren „Enkelhunden“ sein sollte.

Bekanntlicherweise sind Omas in Bezug auf den Nachwuchs immer ein wenig nachgiebiger und großzügiger. Sie haben mehr Zeit – und vor allem: Das Essen schmeckt immer besser als am heimischen Herd.

Und in all diesen Punkten – speziell was das Essen angeht – bildete unsere Oma keine Ausnahme.

Gigolo und Misty verbrachten immer sehr viel Zeit mit ihr, wenn ich zur Arbeit war und meine Eltern unterwegs waren. Aber auch wenn alle zu Hause waren, gingen die Drei oft ihrem gemeinsamen Hobby nach, nämlich dem „Garten umbuddeln“. Während die Hunde (hauptsächlich Gigolo) mit Vorliebe große Kuhlen in die Blumenbeete gruben, sorgte Oma immer dafür, dass neue Blumen wachsen konnten. Sie pflanzte, beschnitt, verschönerte den ganzen Garten und zupfte Unkraut. Jeden Tag! Und auch jeden Tag entstand ein neues großes Loch von Gigolo (und manchmal auch Misty). Es war ein sehr verlässlicher Kreislauf und auch völlig wetterunabhängig.

Doch das allergrößte Hobby für die Drei war das rituelle „Leckerligeben“. Womit wir wieder beim Thema „Essen“ wären…

Wenn wir von unserer Morgenrunde kommen, ist es so ca. 5.30 Uhr. Während ich mich fertig mache und zur Arbeit fahre, bleiben Gigolo und Misty im Garten und warten darauf, dass es ein Tag voller neuer Abenteuer wird. Doch dazu muss der Rest der Familie erst einmal aufstehen… Das war bei unserer Oma so gegen 7.00 Uhr der Fall. D.h. Misty saß jeden Morgen von halb sechs bis sieben Uhr vor der Terrassentür bei meiner Oma und wartete darauf, dass die Oma endlich die Jalousien hochzog. Das war nämlich genau der richtige Zeitpunkt für ein Morgenleckerli.

Jeden Morgen das gleiche Bild – Misty, wie ausgestopft, stundenlang sitzend vor Omas Terrassentür… (Gigolo war das egal, denn aus Essen macht er sich nichts.)

Wenn dann endlich die Jalousien hochgingen und die Oma die Tür aufmachte, gab es aber noch lange kein Leckerli. Zuerst sagte Oma zu Misty, dass sie Gigolo holen soll, damit die Essenverteilung auch gerecht zugeht. Kein einfaches Unterfangen für meine kleine Hündin, denn wie gesagt: Gigolo waren Leckerlis schon immer egal. Aber Misty war jeden Morgen aufs Neue voll motiviert und schaffte es auch irgendwie immer, Gigolo zu Omas Haus zu holen. In der Zwischenzeit ging Oma zur Speisekammer, um die Leckerlis zu holen. Schon allein das dauerte einige Zeit, da sie mit ihren 87 Jahren natürlich nicht mehr so schnell laufen konnte. Wenn dann endlich wieder alle Drei auf der Terrasse angekommen waren und Misty der Sabber schon aus der Schnauze lief, dann gab es aber immer noch kein Leckerli. Denn nun musste Oma erstmal Stücke aus dem Beutel holen, sie genau abzählen und durch zwei teilen. Es sollte ja schließlich jeder das Gleiche bekommen. Sie legte dann jeweils ein Stück für jeden Hund auf den Boden. Während Misty einmal „happs“ machte, besah sich Gigolo das Leckerli erst einmal seelenruhig von allen Seiten. Dann schnüffelte er mal kurz daran und manchmal – gnädigerweise – leckte er auch mal kurz daran. Aber meistens ging er erstmal auf und ab, bevor er sich das Stück nahm. Aber Oma war konsequent: Bevor nicht Gigolo sein Stück aufgegessen hatte, bekam Misty auch kein Neues!

Ich verstehe auch gar nicht, warum Misty so dick ist, sie hätte morgens eigentlich jedes Mal verhungern müssen…

Nachdem meine Oma verstorben war, hat Misty noch drei Wochen lang jeden Morgen vor der Terrassentür gewartet. Sie hat nicht aufgegeben…

Mein Vater ist jeden Morgen zum Haus meiner Oma gegangen, um die Jalousien hochzuziehen, dabei wollte er auch Misty jeden Morgen ein Leckerli geben. Er hat es genau so gemacht wie Oma. Er hat erst die Jalousien hochgezogen und hat dann die Tüte mit den Leckerlis aus der Speisekammer geholt. Aber es war nicht das Gleiche… Eine zeitlang hat Misty es gnädigerweise angenommen, doch dann wollte sie es nicht mehr. Eine Oma kann eben keiner ersetzen!

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei meiner Oma bedanken, dass sie sich immer so liebevoll und zeitintensiv um meine Hunde gekümmert hat. Sie haben es sehr genossen und sie dafür geliebt!